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Autor: Marina Thies
Um Energie und Emissionen einzusparen, hat die Bundesregierung die Anforderungen an moderne Gebäudehüllen verschärft. Dies betrifft auch die Fenster. Denn diesen kommt aufgrund ihrer exponierten Position in der Gebäudehülle eine besondere Bedeutung zu. Mit anderen Worten: Veraltete oder schlecht dämmende Fenstersysteme verschwenden Energie und erzeugen vermeidbare Treibhausgase.
Neben dem Fensterprofil ist das Fensterglas ein entscheidender Faktor für eine gute Wärmedämmung. In diesem Artikel erfährst du, welche Eigenschaften und Funktionen du bei der Gebäudeverglasung beachten solltest, welche Verglasungsoptionen es überhaupt gibt und weshalb sich die einmalige Investition in neue Fenster mit Klimaglas schon nach kurzer Zeit rentiert.
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Der U-Wert ist der Wärmedurchgangskoeffizient. Grundsätzlich beschreibt der U-Wert die Wärmeleitung eines Materials bei unterschiedlicher Temperaturlage von innen nach außen oder umgekehrt. Wichtig wird dieser Wert daher nicht nur bei Fenstern, sondern auch bei Türen und Wänden. Gemessen wird der U-Wert in Watt pro Quadratmeter und Kelvin (W/m²K) und er drückt den Energieverlust der jeweiligen Fläche aus.
Dabei gilt: Je niedriger der Wärmedurchgangskoeffizient, desto besser ist die Wärmedämmung.
Beim Fenster ist der U-Wert der unterschiedlichen Bauteile von Bedeutung. Denn nicht nur das Fensterglas sorgt für eine entsprechende Wärmedämmung, sondern auch der Fensterrahmen. Da es bei diesen Werten häufig zu Verwechslungen kommt, listen wir dir die verschiedenen U-Werte mit ihren Bedeutungen einmal auf.
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) von 2020 schreibt für neue Fenster einen Uw-Wert von höchstens 1,3 (W/m²K) vor. Fast alle Fenster, die vor 2005 eingebaut wurden, erreichen diesen Wert nicht. Für neue Dachfenster gilt ein maximaler Uw-Wert von 1,4 (W/m²K). Auch für den reinen Austausch der Glasscheiben gibt es entsprechende Vorgaben: So darf der Ug-Wert hier maximal 1,1 (W/m²K) betragen. Allerdings gibt es Ausnahmen, beispielsweise für Kasten- und Verbundfenster oder wenn der Rahmen für die vorgegebene Glasscheibe ungeeignet ist.
Übrigens: Um die maximale Förderung für dein neues Fenster zu erhalten, reichen die gesetzlichen Werte nicht aus. Gefördert werden Fenster mit einem Uw-Wert von 0,95 (W/m²K), bzw. Dachfenster mit einem Uw-Wert von 1,0 (W/m²K).
Der g-Wert, auch Gesamtenergiedurchlassgrad genannt, gibt an, wie viel solare Energie durch eine Glasscheibe gelangt. Denn neben dem Licht lassen transparente Gebäudeflächen auch Anteile an Infrarot- und UV-Strahlung durch. Der g-Wert kann zwischen 0 und 1 liegen. Glas ohne Beschichtungen hat einen g-Wert von ca. 0,85. Das bedeutet, dass 85 Prozent der solaren Energie durch die Scheibe gelangt. Der Rest der Energie wird reflektiert oder von der Scheibe absorbiert. Generell gilt: Je höher der g-Wert, desto mehr solare Energie wird durchgelassen.
Zur optimalen passiven Sonnenenergienutzung sollte der g-Wert möglichst hoch, für eine optimale Sonnenschutzwirkung eher niedrig sein. Die Lage und Himmelsausrichtung der Gebäudewand deines Fensters sind entscheidend für die Auswahl der richtigen Fensterscheibe. Um die Werte für deine Verglasung richtig auszuloten, solltest du dich mit einem Fachbetrieb zusammensetzen.
Tipp: Auf ausbalancierte Werte achten!
Für ein ganzjährig angenehmes Wohnklima sorgen ausbalancierte U-Werte und g-Werte. Niedrige U-Werte sorgen dafür, dass wenig Wärmeenergie nach außen verloren geht. Gleichzeitig sorgen gute g-Werte dafür, dass im Sommer nicht zu viel Wärme ins Haus gelangt. So müssen die Gebäude im Sommer nicht künstlich gekühlt und die Räume im Winter nicht so stark beheizt werden.
Mit dem Einsatz moderner Fenster kannst du dein Gebäude ideal vor Hitze und Kälte schützen. Dazu solltest du grundsätzlich auf hochwertige Produkte bei der Fensterauswahl setzen. Des Weiteren ist es empfehlenswert, dass du bei der Verglasung deines Gebäudes genau darauf achtest, welche Funktion dein Fenster erfüllen soll. Benötigst du beispielsweise besonderen Schallschutz oder ist in deinem Bauprojekt ein spezielles Sicherheitsglas vonnöten? Auch bei dieser Entscheidung hilft dir ein Fachbetrieb.
Baustellen, Menschenansammlungen, Geräusche elektronischer Geräte und weitere Quellen führen zu einem ständigen Grundrauschen und jeder Menge akustischer Belastungen. Mit dem Einbau spezieller Schallschutzfenster kannst du dafür sorgen, dass ein Großteil der Geräusche von außen gedämmt wird.
Bei Schallschutzfenstern besteht das äußere Glas aus zwei Verbundglasscheiben, die durch eine Schallschutzfolie miteinander verbunden werden. Der Scheibenzwischenraum wird gegenüber herkömmlichen Fenstersystemen erhöht. Das darin vorhandene Edelgas sorgt für ein zusätzliches akustisches Dämmpolster, das Schallwellen bricht. Wichtig ist auch hier die Verbindung mit einem hochwertigen Rahmen. Detaillierte Informationen findest du im Beitrag über Schallschutzglas.
Sonnenschutzglas ist ein spezielles Flachglas, das einen Teil der Sonneneinstrahlung reflektiert und/oder absorbiert und so das Aufheizen der Raumluft im Gebäude reduziert.
Gerade bei großen Verglasungsflächen kann somit eine Menge Energie gespart werden, die sonst für die Kühlung des Gebäudes gebraucht werden würde. Zudem kann Sonnenschutzglas in Kombination mit anderen Verschattungs- und Kühlungssystemen verwendet werden.
Der Grad der Sonnenschutzwirkung wird durch den Gesamtenergiedurchlassgrad, den g-Wert, bestimmt. Je kleiner der g-Wert, desto höher ist die Sonnenschutzwirkung. Dabei ist zu beachten, dass je nach Stärke des gewählten Sonnenschutzes auch die Lichtdurchlässigkeit reduziert wird. Gerade deswegen solltest du auf ein genau austariertes Verhältnis beim Sonnenschutzglas achten, damit noch genug Licht in den Raum gelangt. Ein Fachbetrieb in deiner Nähe hilft dir dabei.
Wärmedämmgläser sorgen zum einen dafür, dass wenig Raumwärme über die Fensterscheiben nach draußen gelangen kann. Sie reflektieren die Wärme zurück in den Raum. Gleichzeitig ermöglicht Wärmeschutzglas passive Solargewinne. Niedrige g-Werte sorgen dafür, dass viel solare Energie in den Raum gelangt, während hohe Ug-Werte dafür sorgen, dass die Energie nicht wieder austritt. Somit bieten Wärmedämmgläser die Möglichkeit für ein ganzjährig behagliches Raumklima. Im Winter kannst du zudem Energie sparen, die du sonst für das Beheizen der Räum ausgeben würdest.
Gerade bei Wärmedämmglas ist der Einsatz vom Ort des Gebäudes und der Ausrichtung der Hauswand abhängig. Nicht selten kommen in einem Gebäude komplett unterschiedliche Verglasungsvarianten vor. Beispielsweise besteht bei niedrigen g-Werten die Gefahr, dass die Räume zu stark abgedunkelt werden, da auch weniger Sonnenlicht hineinfällt. Ein Fachbetrieb berücksichtigt all diese Einflussfaktoren und hilft dir bei der Auswahl der richtigen Verglasung.
Bei leicht erreichbaren Fenstern kann es sich durchaus lohnen, auf einen erhöhten Einbruchschutz zu setzen. Um potenziellen Einbrechern das Unterfangen möglichst schwer zu machen, lohnt es sich, in eine einbruchhemmende Verglasung mit Verbundsicherheitsglas zu investieren. So verminderst du die Gefahr, dass jemand mit Hilfe von Wurfgeschossen durch dein Fenster ins Gebäude eindringt. Bei der Wahl des Sicherheitsglases solltest du auf eine entsprechende Widerstandsklasse achten.
Die für Einbrüche anfälligeren Stellen befinden sich jedoch in der Regel an den Öffnungsmechanismen des Fensters. Zu einem erhöhten Einbruchschutz gehören daher auch Vorkehrungen am Profilsystem, sowie an den Beschlägen und Schlössern. Weitere Informationen findest du im Artikel über Sicherheitsfunktionen am Fenster.
Sicherheitsglas muss aber nicht zwangsläufig nur vor Einbrüchen schützen, sondern soll auch Menschen vor möglichen Gefahren beim Glasbruch schützen. Dabei sind vor allem Einscheibensicherheitsglas und Verbundsicherheitsglas von Bedeutung.
Verbundsicherheitsglas besteht aus zwei oder mehreren Flachglasscheiben, die mit einer zähelastischen Kunststofffolie (meist PVB) miteinander verbunden sind. Bei einem Bruch des Glases bleiben die Bruchstücke an der Folie haften und es gibt weniger Gefahr durch Splitter. Verbundsicherheitsglas bietet im Fenster erhöhten Einbruchschutz und ist ein wichtiger Baustein für hochwertigen Schallschutz im Fenster.
Tipp: Hochwertige Produkte verbinden einzelne Funktionen miteinander!
Moderne Fenster besitzen nicht nur eine der genannten Eigenschaften, sondern können mehrere Funktionen miteinander verbinden. So lässt sich beispielsweise Schallschutzglas problemlos mit dem passenden Sonnen- oder Wärmedämmglas kombinieren.
Vögel können Glasscheiben oft nicht als Hindernis wahrnehmen. Die Rufe nach rechtlichen Vorgaben für Vogelschutz am Fenster werden immer lauter. In nicht allzu ferner Zukunft werden sich Bauherren und Architekten verstärkt mit diesem Problem auseinandersetzen müssen. Das transparente Streifenmuster auf dem Glas wirkt für Vögel wie eine Barriere. Für das menschliche Auge ist es von innen kaum zu erkennen. Gerade bei Bürogebäuden und großen Glasflächen bietet SEMCO Wing Protect eine ideale Lösung gegen Vogelschlag.
Kondensat am Fenster kann unterschiedliche Gründe haben. Während Feuchtigkeit an der Scheibeninnenseite ein echtes Problem darstellen und Schimmelbildung zur Folge haben kann, ist Nässe an der Außenseite der Fensterscheiben eher ein Indikator für gut gedämmte Fenster. Dennoch kann das Kondensat an der Außenseite den freien Blick stören. Anti-Kondensationsglas besitzt eine Nano-Wärmedämm-Beschichtung und kann dabei helfen, das Beschlagen der Fenster von außen zu reduzieren.
Welche Funktion dein Fenster erfüllen muss, hängt von der individuellen Lage und Architektur des Gebäudes ab. Aus diesem Grund ist auch nicht mit einem Satz zu sagen, welche Verglasung für dein Fenster die Richtige ist. Deswegen ist die Beratung durch einen Spezialisten der richtige Weg, um die Fenster in deinem Haus zu planen. Prinzipiell bist du mit einer modernen Verglasung und hochwertigen Produkten auf der sicheren Seite.
Klimaglas ist eine Sonnenschutzverglasung die für optimalen Tageslichteintrag ausgelegt wurde und alle Anforderungen an Energieeffizienz und Wärmedämmung erfüllt, die von modernen Fensterverglasungen erwartet werden. Die Außenscheiben sind mit einer Klimabeschichtung versehen, die Energie reflektiert und absorbiert. Der Raum heizt sich dadurch nicht so stark auf und bietet auch im Sommer ein behagliches Wohn- oder Arbeitsklima.
Durch thermisch getrennte Abstandhalter und eine hocheffektive Wärmedämmbeschichtung bleibt die Heizenergie im Winter genau dort, wo sie gebraucht wird und hilft dabei, Heizkosten und Energieverbrauch zu sparen. Weitere nützliche Informationen erhältst du im Spezial-Artikel zum Thema Klimaglas.
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