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Das Experteninterview: Die Zukunft des Fensterprofils

Arne Post, Leiter Produktmanagement bei VEKA, im Gespräch mit DAS RICHTIGE FENSTER über Anforderungen und Eigenschaften von energieeffizienten Fenstern und Fensterprofilen.

experteninterview Fensterprofil

Herr Post, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben. Starten wir direkt in der Zukunft. Wie sieht das ideale Fenster im Jahr 2030 aus?

Arne Post: Es ist ganz sicher aus Kunststoff, mit einem hohen Anteil an Recyclingmaterial in Rahmen und Flügel und verfügt über eine ausgereifte Anbindung an das Smart-Home-System der Immobilie, in der es installiert worden ist. Die Bedienung und Steuerung des Fensters laufen überwiegend automatisch und orientieren sich an Außen- und Innentemperaturen, beispielsweise dem CO2-Gehalt der Raumluft oder dem Wetter. Selbstverständlich ist auch noch eine manuelle Betätigung möglich. Die Hochleistungsverglasung dämmt nicht nur besonders gut, sondern ist über verschiedene Sensoren ebenfalls in das Smart-Home-System integriert und dient gleichzeitig als Projektionsfläche für zum Beispiel Wetterdaten, Nachrichten oder die Uhrzeit.

Wenn von Energieeffizienz bei Gebäuden gesprochen wird, dann geht es oft um Heizungen oder die Wärmedämmung. Wie steht es um Fenster und Türen?

Arne Post: Das stimmt, Gebäude sind ein Schlüsselfaktor zum Erreichen von Energieeinsparzielen. Dabei spielen gerade Fenster eine sehr wichtige Rolle. Sie tragen als Teil der Gebäudehülle erheblich dazu bei, den Kohlendioxidausstoß zu reduzieren. Der Grund dafür ist leicht zu verstehen, denn durch Mauerwerk oder Beton kommen keine Sonnenstrahlen in das Gebäude, die solare Energie fehlt also. Deshalb wurden die Fensterelemente im Lauf der vergangenen Jahrzehnte immer größer und immer öfter vor allem nach Süden ausgerichtet. Damit lässt sich in den kalten Jahreszeiten viel Energie einsparen. Wir bieten hierfür Profillösungen an, die das energetisch bewusste Bauen maßgeblich unterstützen und zum Beispiel auch für Passivhäuser geeignet sind.

Und im Sommer?

Arne Post: Gilt das Umgekehrte. Gute Fenster sorgen auch für Wärmeschutz, weil sie entweder mit speziellen Funktionsgläsern wie Klimaglas ausgestattet sind oder, bei Bedarf, verschatten können. Auch klassische Rollläden können helfen den Energieverbrauch, zum Beispiel von Klimaanlagen, zu senken. Dabei bieten exzellent gedämmte Fenster im Sommer wie im Winter einen großen Wohnkomfort und geben ein rundum gutes Wohn- und Lebensgefühl.

Fensterprofil und Bauvorhaben müssen immer aufeinander abgestimmt sein.

Worauf sollte bei der Wahl neuer Fensterprofile geachtet werden?

Arne Post: Als Vertreter des weltweit führenden Herstellers für Kunststoff-Profilsysteme für Fenster und Türen sollte ich natürlich sagen, dass sie immer von einem unserer Verarbeiter stammen sollten. Denn es gibt viele Gründe für die Wahl von innovativen und modernen Fenstern, hergestellt aus Kunststoffprofilen von VEKA. Aber selbstverständlich gibt es auch architektonisch anspruchsvolle Gebäude, bei der wir mit unseren Lösungen nicht mehr die erste Wahl sein können, weil sehr große Öffnungen geschlossen werden müssen. Deshalb sage ich, dass das Fensterprofil und Bauvorhaben immer sehr gut aufeinander abgestimmt werden müssen. Für die meisten Sanierungen oder Neubauten im Privatbereich würde ich immer auf Kunststofffenster zurückgreifen. Zum einen bieten sie eine ausgereifte Technik und in Verbindung mit dem richtigen Glas, zum Beispiel von SEMCO hat man ein Hightech-Produkt in seiner Gebäudehülle. Es ist sozusagen der Energiemanager in der Wand mit sehr guten Eigenschaften im Hinblick auf Wärme- und Schalldämmung und den Mehrnutzen, die daraus entstehen, wie hoher Wohnkomfort und eine gesteigerte Lebensqualität. Zum anderen bieten Kunststofffenster sicherlich nach wie vor das beste Preis-Leistungs-Verhältnis am Markt.

Worin besteht der Unterschied zwischen den verschiedenen Materialien?

Arne Post: Grundsätzlich kommen in Deutschland neben Kunststoff noch Fenster aus Aluminium, aus Holz und aus einem Holz-Aluminium-Hybridsystem zum Einsatz. Jedes Material hat seine Vor- und Nachteile und ich glaube, dass sich Bauherren hier auch sehr gerne an persönlichen Vorlieben orientieren. Bei Holz lobt man immer die Natürlichkeit des Materials und sagt, dass die Pflege dafür sehr aufwendig ist. Bei Aluminium besticht die Stabilität und die Größe einzelner Elemente, wobei die Ökobilanz nicht die beste ist und die Anschaffungskosten sicherlich höher sind als bei den anderen Materialien. Bei Kunststofffenstern stimmt einfach das Gesamtpaket und aufgrund der vielen Möglichkeiten zur Gestaltung der Oberfläche sind sie mittlerweile ein echtes Designobjekt geworden, das mit guten Dämmeigenschaften zuverlässig über Jahre seinen Dienst tut. Nicht umsonst liegt der Marktanteil für Kunststofffenster in Deutschland bei rund 58 Prozent.

VEKA Fensterprofil

„Es darf nicht passieren, dass Bauen und Sanieren Luxus wird.“

Arne Post, Leiter Produktmanagement bei VEKA

Fenster werden immer technischer und intelligenter. In welchen Bereichen spielen sich die Innovationen ab?

Arne Post: Wie schon bei meiner ersten Antwort würde ich hier auf die Themen Automation, Vernetzung und Elektrifizierung abzielen. In diesen Bereichen gibt es die meisten Entwicklungen, um die Nutzung eines Fensters noch optimaler an die Bedürfnisse der Bauherren anzupassen: Zum Beispiel öffnen und schließen der Fenster von unterwegs über eine App oder aufgrund von voreingestellten Zeiten automatisch, ein Fenster über eine Smart-Home-Steuerung in die Kipp- Stellung bringen, alles immer in Verbindung mit einem Gesamtkonzept für das Haus. Das ist sicherlich ein Marktsegment mit großem Potenzial für die Zukunft.

 

Wie wichtig ist der richtige Glasproduzent für Fensterhersteller und worauf kommt es bei dem Zusammenspiel an?

Arne Post: Für Fensterhersteller, die bei DAS RICHTIGE FENSTER gelistet sind, hat sich diese Frage schon geklärt, denn Sie arbeiten mit SEMCO zusammen. Ich denke, hier ist es wie bei vielen anderen Geschäftsbeziehungen. Man arbeitet mit den Firmen zusammen, von denen man überzeugt ist, weil sie Premiumprodukte für die unterschiedlichsten Anwendungsbereiche anbieten und gleichzeitig einen guten Service bieten. Gerade das Glas ist sehr häufig das entscheide Detail für Fensterlösungen mit besonderen Anforderungen im Sicherheits- oder Schallschutzbereich. Deshalb ist es für Fensterhersteller wichtig, hier einen guten Partner zu haben.

Der Materialmangel in der Baubranche und die Sorge von Bauherren hinsichtlich steigender Kosten sind derzeit ein großes Thema. Wie geht VEKA mit dieser Situation um?

Arne Post: Wir versuchen von unserer Seite aus alles dafür zu tun, die Veränderungen in den Lieferketten und die daraus resultierenden Preisanstiege soweit wie möglich abzufedern und erst dann auf unsere Kunden zuzugehen, wenn es gar nicht mehr anders geht. Insgesamt bereitet uns diese Entwicklung natürlich Sorge, denn es darf nicht passieren, dass Bauen und Sanieren ein Luxus wird, den sich nur noch wenige leisten können. Aber auch wir als eine der größten Anbieter weltweit waren massiv von der Verknappung auf den Rohstoffmärkten betroffen. Aktuell können wir sagen, dass unsere Partner aus dem Fensterbau so viele Fenster verkaufen können, wie es ihre Kapazität hergibt, denn wir können ihnen dafür die Profile liefern.

Herr Post, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.

Zentrale von VEKA

Mit gutem Gefühl die richtige Entscheidung treffen.

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